JW, 19.7.12. von Mirko Knoche. Städtisches Eigentum stückweise verkauft: Leipziger fordern Privatisierungsbremse. Ein Gespräch mit Mike Nagler. Mike Nagler ist Aktivist der Antiprivatisierungsinitiative Leipzig (APRIL).
Der Leipziger Stadtrat wollte am Mittwoch abend beschließen, das kommunale Bestattungsunternehmen zu privatisieren. Was hält Ihre Initiative davon?
Nichts. Zuerst soll der städtische Eigenbetrieb in eine GmbH umgewandelt und dann verkauft werden. Einen Investor gibt es derzeit noch nicht. Das bedeutet, daß ein Bieterverfahren eingeleitet wird. Zunächst war eine Privatisierung von 49 Prozent der Anteile im Gespräch, nun werden 100 Prozent veräußert. Natürlich geht die Welt nicht unter, wenn ein 30-Mann-Betrieb verkauft wird. Wir wenden uns aber gegen die Salamitaktik, mit der städtisches Eigentum scheibchenweise verscherbelt wird.