Schule mit beschränkter Haftung
Die Pläne zum Schulbau in Berlin kann man als formelle Privatisierung bezeichnen. Wer Privatisierung generell ablehnt, wird ab diesem Punkt auch das Vorhaben des Senats ablehnen. Gleichzeitig hat das Vorhaben jedoch viele Facetten und Aspekte, der eine so pauschale Behandlung nicht gerecht wird. Natürlich sind es vor allem die Befürworterinnen und Befürworter, die eine Differenzierung einfordern – und die am Ende des Differenzierungsprozesses gerne ein „ist vielleicht nicht so toll, aber auch nicht ganz schlimm“ bilanzieren würden. Aber auch aus Sicht der Kritikerinnen und Kritiker sind die Details interessant. Das zeigt Katrin Kusche in ihrem Beitrag „Schule mit beschränkter Haftung“ auf, der bei Business Crime Control erschien. Kusches Blick entgeht dabei weder die militaristische Sprache („Schulbauoffensive“, „Task-Force“, „strategische und operative Pläne“) noch die ausschließlich fiskalpolitische Motivation der Umgehung der Schuldenbremse. Sie spießt die dürre Basis der Zahlen und Konzepte des Senats auf kontrastiert sie mit den Zahlen zur langjährigen Praxis des Kaputtsparens von Schulen und Bauämter. Der Artikel wird angereichert um zwanzig Quellenangaben mit weiterführenden links. Der Beitrag ist allen zu empfehlen, die sich die Schulbaupläne noch einmal im Gesamtkontext vor Augen führen möchten. Hier geht es zu dem Artikel:
Schule mit beschränkter Haftung, erschienen in der Vierteljahreszeitschrift BIG Business Crime – Theorie, Praxis und Kritik der kriminiellen Ökonomie
Katrin Kusche ist freiberufliche Journalistin und Redakteurin (www.wortformer.de). Sie arbeitet unter anderem für die kultur- und wirtschaftspolitische Zweiwochenschrift Ossietzky.