Rettet das SEZ! Stoppt die Abrisspläne!
Hunderttausende haben Erinnerungen an schöne Zeiten im Sport- und Erholungszentrum (SEZ). Das 1981 in Berlin-Friedrichshain errichtete Gebäude war für sie ein Ort für Erholung, Sport und Spaß in lichtdurchfluteten hohen Räumen. Nach der Wende ließen die Berliner Bürgermeister Walter Momper und Eberhard Diepgen das SEZ verfallen, und der Finanzsenator Thilo Sarrazin verschenkte es schließlich für einen Euro.
Über zehn Jahre kämpften engagierte Menschen in Berlin dafür, dass das SEZ aus den Händen eines Pseudoinvestors gerettet wird, der das Gebäude heruntergewirtschaftet hatte. Sie erreichten, dass das Land Berlin vor Gericht ging, und 2023 wurde der Prozess endlich gewonnen. Ein maßgeblicher Grund: Der angebliche Investor hatte vertragswidrig das Schwimmbad ganz geschlossen, statt es zu sanieren und neu zu eröffnen. Aber nun will auch der Senat das SEZ plötzlich abreißen.
Rettet das SEZ! Und eröffnet wieder das Schwimmbad!
Wir brauchen eine Stadt, die lebenswert ist, und in der Kinder mitten in der Stadt Orte haben, an denen sie sich bewegen wollen. Obwohl immer mehr Menschen in Berlin leben, baut das Land die soziale Infrastruktur ab. Das SEZ bot Möglichkeiten zum Schwimmen, Rutschen, Eislaufen, Skaten und vieles mehr. Das brauchen wir wieder – dringender als je! Spaß statt Adipositas, und zwar für alle, unabhängig vom Geldbeutel.
Rettet das SEZ! Und schützt das Klima!
Das SEZ wurde sträflich vernachlässigt, aber wegen seiner soliden Bauweise und klugen Architektur befindet es sich weiter in einem erhaltenswerten Zustand. Die Ausbauten müssen allerdings erneuert werden, aber diese Arbeiten sind weit weniger aufwendig und umweltschädlich als Abriss und Neubau des ganzen SEZ! Die weitspannenden und stützenfreien Hallen lassen sich vielfältig nutzen, Oberlichter generieren Wärmegewinne. Auch die ursprünglichen Besucherzahlen von bis zu 15.000 Personen am Eröffnungswochenende belegen eindrücklich das Potential des SEZ. Plattmachen und Neubauen – diese Vorgehensweise nützt nur der Bauindustrie, klimapolitisch können wir uns das nicht mehr erlauben.
Rettet das SEZ! Und bewahrt ein Stück Identität von Ostberlin!
Zahlreiche Investorenwellen überfluteten seit 1990 die Bezirke im Osten Berlins. Eine Luxussanierung nach der anderen veränderte das Gesicht der Stadt. Die Mieten im Prenzlauer Berg und im Friedrichshain stiegen teilweise ins Unermessliche, viele Menschen wurden an den Rand gedrängt. Ihr altes Leben soll nichts wert gewesen sein, weil es unter einer Diktatur stattfand, so die gängige Erzählung. Aber es gab auch vor 1989 in Ostberlin ein Leben, an das sich Menschen gern erinnern, und das SEZ ist ein Symbol dafür.
Wir fordern die Berliner Landesregierung auf:
Stoppen Sie jegliche Pläne zum Abriss des SEZ! Sichern Sie die Bausubstanz und sanieren Sie das Gebäude. Eröffnen Sie das SEZ wieder als Sport- und Erholungszentrum für den ganzen Berliner Osten! Multifunktionsgebäude wie das SEZ gehören zur Daseinsvorsorge. Soziale Infrastrukturen sind Gemeingüter, über deren Zukunft wir gemeinsam entscheiden. Eine Abrissverfügung über unsere Köpfe hinweg nehmen wir nicht hin.