* „Global Water Summit 2011“: Böcke veranstalten eine Gärtnertagung *
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Berlin, den 18.04.2011:
Mit phantasievollen Aktionen haben heute Wasser-AktivistInnen gegen den „Global Water Summit 2011“ im Hotel Intercontinental in Berlin protestiert. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB) gemeinsam mit den Filmern von „Water Makes Money“. „Es ist schier unglaublich, dass man es wagt, gerade hier in Berlin unter dem Untertitel „Water Meets Money“ zu tagen. Im Februar erst haben über 666.000 BerlinerInnen gegen den Ausverkauf ihrer Wasserversorgung und für die Aufklärung zum Teilverkauf der Berliner Wasserbetriebe gestimmt. Das sind mehr, als die amtierende Berliner Regierung bei den Wahlen 2006 an Stimmen erhalten hatte. Und nun wollen die Vertreter von Coca Cola und Nestle, von IBM, Siemens und der Weltbank ausgerechnet hier darüber sprechen, wie am Besten Geld mit Wasser zu verdienen ist,“ sagt Dirk Kramm von GiB. „WWF und Food & Water Watch legitimieren das leider auch noch.“
Das Tagungsmotto „It is about inspiration, interaction, and personal connection. This is how we make change happen“ reklamierten auch die Kritiker der Tagung für sich: Kurztheater zur Wasserprivatisierung, Auszüge aus der Menschenrechtserklärung und ein die Wassermultis karikierendes Sockenpuppentheater wurden gegeben. Wasser wurde versteigert, das Geld dazu wurde gleich vor Ort gedruckt. Die Kundgebung gipfelte in der öffentlichen Aufführung des Films „Water Makes Money“.
Die Proteste ließen auch die Tagungsveranstalter offenbar nicht gleichgültig. Es gab gleich zwei Vereinnahmungsversuche. An die Protestierenden erging das Angebot, zwei von Ihnen auf der Konferenz sprechen zu lassen. Der Veranstaltungsleiter wollte sich zusammen mit den Protestierenden fotografieren lassen. Laura Valentukeviciute, Wasser-Aktivistin und Vertreterin von GiB: „Einer der Organisatoren hat versucht den Arm um mich zu legen, in der anderen Hand das Photohandy. Bildlicher lässt sich ein mißlungener Umarmungsversuch nicht darstellen.“
Laura Valentukeviciute weiter:
„Unsere Aktionen zeigen: Geld mit Wasser zu machen ist absurd und real zugleich. Die auf dieser Konferenz propagierte Wasserprivatisierung hat weltweit regelmäßig zwei Folgen: Steigende Preise und sinkende Qualität. Wasser ist schlicht ein Gemeingut und Menschenrecht und keine Ware. Greenwashing und Kreide-fressen wie auf dieser Konferenz können nicht verbergen, dass hier Böcke eine Gärtnertagung abhalten. Wasser muss demokratisch kontrolliert werden, hier und weltweit. Milliarden Menschen den Zugang zu sauberem Wasser zu schaffen und zu erhalten ist eine gewaltige Gemeinwohlaufgabe, die auch und vor allem gegen die Begehrlichkeiten und die Verschmutzungspraxis transnationaler Konzerne durchgesetzt werden muss.“
Ein Set frei verwendbarer Bilder finden sie hier: http://www.flickr.com/photos/59053955@N07/sets/72157626398258777/
Für Rückfragen: Carl Waßmuth 0179-7724334
Laura Valentukeviciute 0176-23320373
Dirk Kramm 0163-6931503
Lissi Dobbler 0176-42021165
Gemeingut in BürgerInnenhand wendet sich gegen die fortschreitende Privatisierung der Daseinsvorsorge und setzt sich dafür ein, dass Gemeingüter wie Wasser, Bildung, Mobilität und vieles andere zurück unter demokratische Kontrolle geführt werden.