Liebe Freundinnen und Freunde der öffentlichen Daseinsvorsorge,
wussten Sie, dass in Deutschland in den letzten 20 Jahren sechs Millionen Wohnungen neu gebaut wurden, mit rund 30 Millionen Räumen? Dafür wurden etwa anderthalb Billionen Euro aufgewendet. Die verfügbare Wohnfläche in Deutschland ist auf diesem Weg um fast 20 Prozent angestiegen. Aber: Bezahlbarer Wohnraum ist in dieser Zeit nicht mehr, sondern weniger geworden!
Als wir uns im Frühjahr mit dem Thesenpapier „Daseinsvorsorge Wohnraum: Auswege aus der Wohnungskrise“ in die Wohnungspolitik einbrachten, stellten wir fest: Viele Analysen, Ideen und Aktivitäten sind vor allem lokal anzutreffen. Die bundesweite Vernetzung hat begonnen, diese Vereinzelung zu durchbrechen – das Wohnungs- und Mietenproblem muss breit und bundesweit angegangen werden. Mit unserer Arbeit leisten wir einen Beitrag dazu und wollen daher eine Sonderveröffentlichung herausgeben, in der die vielen Stimmen bundesweit ebenso zu Wort kommen wie unsere Vorschläge zur Wohnungspolitik. Mit Ihrer Hilfe können wir den Druck des Heftes finanzieren!
Die Redaktion „Lunapark21“ stellt uns für das Thema Wohnen eine komplette Extraausgabe zur Verfügung. Für diese Ausgabe wollen wir zusammentragen, was Bund und Länder alles machen könnten, um MieterInnen endlich zu entlasten – diese Ideen und Beispiele wollen wir den bundesweiten Initiativen für ihre Forderungen zur Verfügung stellen. Darum soll es unter anderem in dem Sonderheft gehen:
- Enteignen, vergesellschaften, zurückkaufen: Können wir die vielen Privatisierungen der letzten Jahrzehnte rückgängig machen, ohne Vonovia und Deutscher Wohnen den goldenen Handschlag zu geben?
- Mietendeckel: Angeblich sollen die Bundesländer nicht befugt sein, so eine Obergrenze einzuführen. Berlin hatte sich Rechtsexpertise geholt und kam zu dem Schluss: Wir dürfen das. Aber wie geht das genau?
- Wohnungstausch: Viele tausend Menschen würden gerne aus ihren zu großen Wohnungen oder Häusern ausziehen und in eine kleinere Wohnung in der Nähe wechseln, wenn ihre Miete dort pro Quadratmeter dasselbe kosten würde. So könnte viel Wohnfläche frei werden – mehr als derzeit für Neubau geplant ist.
- Wie hoch ist eine kostendeckende Miete? Eine Berechnungsverordnung in Österreich sagt, dass 3,50 Euro/Quadratmeter ausreichen. Dort gibt es ein Gemeinnützigkeitsgesetz dazu.
- Erfolge zum Nachahmen: Beispiele von MieterInnen-Initiativen, die wiederholt oder ausgeweitet werden können.
Der inhaltliche Austausch zu den neueren Entwicklungen zum Thema Wohnen und den Möglichkeiten der Gegenwehr gegen Mietpreissteigerung hat erst begonnen. Mit unserem Heft wollen wir diesen Diskurs stärken und dazu beitragen, dass die verantwortlichen PolitikerInnen zum Handeln gebracht werden. Helfen Sie mit Ihrer Spende, das Sonderheft Wohnen zu erstellen.
Mit herzlichen Grüßen
Laura Valentukeviciute und Carl Waßmuth
PS: Das Sonderheft wird Ende November erscheinen. Wer uns bis zum 1. Oktober unter dem Betreff „Sonderheft Wohnen“ spendet, erhält als Dank ein Exemplar zugeschickt! Ab einer Spende von 100 Euro nennen wir Sie auf Wunsch auch gerne namentlich als UnterstützerIn im Heft.