Nach der Verabschiedung des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) Ende November häufen sich die Nachrichten über Schließungen, Teilschließungen und Insolvenzen von Krankenhäusern in ganz Deutschland. Viele Träger begründen ihre Schließungsmaßnahmen mit den Reformvorhaben. Das Bündnis Klinikrettung aktualisiert daher seine im November veröffentliche Schließungsbilanz, um die erhöhten Schließungszahlen abzubilden.
Die Schließungsbilanz dokumentiert einen ungebremsten Kahlschlag. 2024 wurden 24 Krankenhäuser geschlossen, betroffen waren mindestens 5.000 Beschäftigte. Hinzu kommen zahlreiche Schließungen von Abteilungen, darunter 16 Geburtshilfestationen. In den Jahren 2023-2024 wurden insgesamt elf Krankenhäuser nach Insolvenzverfahren geschlossen, mindestens 22 weitere Krankenhäuser befinden sich aktuell in Insolvenzverfahren.
Dr. Rainer Neef, Bündnis Klinikrettung, kritisierte die Schließungen:
„Etliche Schließungen und Schließungsbeschlüsse dieses Jahr sind von der Aussicht bestimmt, wegen verschärfter Vorgaben der Krankenhausreform die Betriebserlaubnis zu verlieren. So nehmen die Träger mit ihren Umstrukturierungsvorhaben die Krankenhausreform vorweg, zum Schaden der Versorgung vor Ort. Besonders schnell ging es bei den Privaten: Hier gab es selten Bemühung um einen Versorgungsersatz nach der Schließung, Krankenhäuser wurden rasch dicht gemacht. Öffentliche Träger gaben sich mehr Mühe, doch auch sie sind von der systematischen Unterfinanzierung der Krankenhäuser betroffen, die häufig nur durch regelmäßige zusätzliche Zuschüsse der Kommunen aufgefangen wird.“
Jorinde Schulz, Sprecherin von Gemeingut in BürgerInnenhand:
„Seit 2020 wurden über 90 Krankenhäuser geschlossen, nun prognostiziert Lauterbach die Schließung von weiteren mehreren hundert Kliniken. Unsere Schließungsbilanz dokumentiert eine erschreckende Schließungswelle. Als Bündnis Klinikrettung sagen wir ganz deutlich: Diese Reform bedeutet, dass unsere medizinische Versorgung systematisch abgebaut wird. Dabei sind viele Regionen bereits jetzt unterversorgt. Wie lange wollen wir noch beim Kahlschlag unseres Gesundheitssystems zusehen?“
Die aktuelle Schließungsliste: https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2024/12/2024-12-17_Schliessungsliste_Dezember-2024.pdf
Die Schließungsbilanz vom November 2024: https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2024/11/1_Bilanz-Krankenhausschliessungen2024_Buendnis-Klinikrettung.pdf
Der Herr Lauterbach und seine Vorgänger verfolgen stets das gleiche Programm; Krankenhäuser
müssen jedes Jahr mehr sparen .Wir brauchen aber funktionierende Krankenhäuser , und daß
sie subventioniert werden müssen , ist schon immer so gewesen Ein Teil der Diskussion über
das Loch, das Krankenhäuser in den z.B.städtischen Haushalt reißen , läßt sich mit sorgloser
Verbuchung der Einnahmen und Ausgaben im städtischen Haushalt erklären.Die Einnahmen und Ausgaben eines Krankenhauses werden nämlich oft im Stadthaushalt verbucht, phne dem Krankenhaus selbst zu Verfügung zu stehen . Im Stadthaushalt fallen sie dann gern allgemein politi-
schen Sparmaßnahmen -“ schlanke“Verwaltung – zum Opfer , die mit dem Betrieb das Krankenhauses
nichts zu tun haben und auch nichts zu tun habe sollten .