Berliner öffentliche Bibliothek – Quo Vadis?

Ort der Kultur und Bildung oder KLR-gesteuerter Betrieb?

Der Arbeitskreis „Kritische Bibliothek“ ist am 13. Juni 2018 mit einer Veranstaltung auf dem 107. Bibliothekstag in Berlin vertreten.

Die Lage der öffentlichen Bibliotheken in Berlin (Bezirksbibliotheken
und ZLB = Zentral- und Landesbibliothek Berlin) wird seit Jahren
bestimmt von den Zwängen der vom Senat verordneten Kosten-Leistungs-Rrechnung (KLR), den restriktiven Mittel- und Personalzuwendungen, vor allem an die bezirklichen Bibliotheken, den Privatisierungstendenzen beim Bestandsaufbau und dem Mangel an Bibliotheksentwicklungsplanung und -förderprogrammen auf landespolitischer Ebene.
 
Mit der Auslagerung der Buchbeschaffung an den Buchhandelskonzern Hugendubel wurde der Kernbereich der ZLB nun auch noch weitgehend privatisiert. Waren Bestandsaufbau und -entwicklung bisher erfolgreich in der Hand qualifizierter LektorInnen einer öffentlichen Einrichtung, so sind sie nun faktisch auf ein profitorientiertes Groß-Unternehmen übergegangen.
 
Die Bürgerinitiative Berliner Stadtbibliotheken wandte sich im Sommer 2017 mit einem dezidierten Forderungskatalog an den Berliner Kultursenator, auf den sie bisher nur sehr unbefriedigende Antworten bekommen hat. Der AK Kritische
Bibliothek möchte daher mit einigen ExpertInnen aus den Kreisen der BibliotheksmitarbeiterInnen (Danilo Vetter/ Ltg. Stadtbibliothek Pankow, Peter Delin/früher: ZLB) und dem Vertreter einer Bürgerinitiative (Heinz Balzer/GiB = Gemeingut in BürgerInnenhand) ausloten, wie es weitergehen kann mit der Berliner Bibliothekspolitik.

 

Mit folgenden Kurzreferaten:
Danilo Vetter: Zukunftsbild der Berliner öffentlichen Bibliotheken.
Der Leiter der Stadtbibliothek Pankow wird aus seinen Erfahrungen in der Geschäftsführung der Ständigen Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Berliner Öffentlichen Bibliotheken einen Ausblick auf die Zukunft der öffentlichen Bibliotheken in Berlin geben.
Peter Delin: Nach 20 Jahren Rationalisierung: Die Berliner öffentlichen
Bibliotheken als Orte der Kultur und Bildung für alle neu aufbauen.

Ausgehend von den Stärken des Berliner Verbundsystems aus Bezirksbibliotheken und Zentral- und Landesbibliothek soll eine Zukunftsstrategie vorgestellt werden, die sich klar gegen eine neoliberale Funktionalisierung der öffentlichen Bibliotheken wendet. Vorgestellt werden für die Diskussion bibliothekarische Strukturen, die die öffentlichen Bibliotheken zu Orten der Emanzipation für alle BürgerInnen machen können.
Heinz Balzer: Über das Unheil der Privatisierung.
Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin beschafft ihre Bücher inzwischen fast ausschließlich vom deutschen Buchhandelskonzern Hugendubel in München. Ist dieses harmlos „Outsourcing“ genannte Verfahren eine
Privatisierung? Welche Ziele verfolgt ein Konzern wie Hugendubel mit einem solchen „Deal“? Welche Folgen hat die Beschaffung durch einen derartigen Konzern für die regionalen Buchhändler in Berlin und wie beeinflusst das alles den zukünftigen Charakter der ZLB?Anschließend Diskussion.
 
Moderation: Frauke Mahrt-Thomsen / AK Kritische Bibliothek

Berliner Öffentliche Bibliothek – Quo Vadis?

Öffentliche Veranstaltung des AK Kritische Bibliothek am 13.6.2018, 14:00-15.45 Uhr, Hotel Estrel, Raum Lyon, Sonnenallee 225, Berlin. Die Eintrittsmodalitäten finden sich unter den unten angeführten Links.

https://bibliothekartag2018.de/programm/

https://www.professionalabstracts.com/dbt2018/iplanner/#/grid

Pressekontakt: Ulrike von Wiesenau

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