Offener Brief an die Deutsche Bahn deckt neue Stuttgart 21-Risiken auf

Der Ingenieur und Stuttgart 21-Kritiker Prof. Karl-Dieter Bodack weist in einem am 08. Januar 2013 veröffentlichten offenen Brief an den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn auf bisher unberücksichtigte Risiken beim Bau des unterirdischen Durchgangsbahnhofes hin. Carl Waßmuth von Gemeingut in BürgerInnenhand hat das Schreiben mitunterzeichnet. Unter dem offenen Brief befindet sich zudem ein Schreiben, ebenfalls von Prof. Bodack, in welchem Alternativen zu Stuttgart 21 vorgestellt werden. Offener Brief von Karl-Dieter Bodack an die Mitglieder des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn AG Sehr geehrte Damen und Herren, in Veröffentlichungen und Gesprächen stellen wir immer wieder fest, dass wesentliche Risiken des Großprojekts unterschätzt, ignoriert …

A7-Privatisierung vor dem Aus

  Kai Schlieter / taz Die umstrittene Öffentlich-Private Partnerschaft kommt wohl nicht: Vor dem Regierungswechsel zu Rot-Grün will Niedersachsen die Ausschreibung nicht starten. Die Ausschreibung zur Teilprivatisierung eines Abschnitts der Autobahn A 7 in Niedersachsen ist vorerst gestoppt. Das berichtete der niedersächsische SPD-Abgeordnete Ronald Schminke unter Berufung auf den noch amtierenden niedersächsischen Verkehrsminister Jörg Bode (FDP). Schminke zeigte sich erfreut, dass es zu keiner Ausschreibung kommt, weil diese in jedem Fall für das Land Niedersachsen mit hohen Kosten verbunden wäre: Bei derartigen Ausschreibungen werden nämlich Entschädigungsansprüche festgelegt; die unterlegenen Bieterkonsortien hätten Ausgleichszahlungen von rund 600.000 Euro erhalten. Die geplante Öffentlich-Private Partnerschaft …

Verzichtet die Bundesregierung auf 7 Milliarden Euro?

Werner Rügemer spricht im Telepolis-Interview mit Reinhard Jellen über die Nachsichten der Bundesregierung bei Toll Collect und die Verstrickungen von Peer Steinbrück. Im Dezember letzten Jahres wurde in mehreren Zeitungen über das Gerücht berichtet, die Bundesregierung sehe in puncto verspäteter Inbetriebnahme des Mautsystems Toll Collect zugunsten der Betreiber von Schadenersatzleistungen in Milliardenhöhe ab. Prompt folgte die Stellungnahme des Bundesverkehrsministeriums gegenüber Telepolis: „Völlig aus der Luft gegriffen“. Der Privatisierungsexperte, PPP-Kritiker und Korruptionsforscher Werner Rügemer beurteilt die Lage anders. Telepolis: In Geheimverhandlungen zwischen Bundesregierung und den Betreibern von Toll Collect sollen Schadenersatzzahlungen für die verspätete Inbetriebnahme des Mautsystems ausgehandelt werden. Um welche …

Die altehrwürdige Londoner Tube und ihr PPP-Waterloo

Lothar Reinhard / MBI-Fraktionssprecher Die älteste U-Bahn der Welt, die Londoner Tube, wurde letzte Woche 150 Jahre alt. Täglich benutzen durchschnittlich etwa 3,2 Millionen Fahrgäste das Underground-System, an Wochentagen bis zu 3,7 Millionen. Im Geschäftsjahr 2011/2012 wurden insgesamt 1,171 Milliarden Fahrten unternommen, was einen neuen Rekordwert darstellt. Was bei verschiedenen Jubiläumsberichten über die altehrwürdige Tube meist ausgeblendet wurde, ist das Desaster der Jahre 2003 bis 2007, als die Londoner U-Bahn als größtes britisches PPP-Projekt (private public partnership) privatisiert worden war. Auch Wikipedia lässt dies z.B. gänzlich weg. Der größte der sog. privaten „Partner“ war die Metronet, ein eigens für dieses …

Wahlversprechen wahr machen – Privatisierung in Niedersachsen sofort stoppen

Berlin, den 22.01.2013: Der Verein Gemeingut in BürgerInnenhand sieht in dem Wahlsieg von Rot-Grün in Niedersachsen eine Chance auf ein Ende von Privatisierungen und einem Beginn einer Politik für und nicht gegen öffentliche Güter und Dienste. Dazu Laura Valentukeviciute, Sprecherin der Organisation: „78% der WählerInnen wünschen sich keine weiteren Privatisierungen oder deren Rückabwicklung. Diese Zahlen sind seit Jahren gut belegt, zuletzt wieder von Forsa in einer repräsentativen Umfrage. Stephan Weil kennt als ehemaliger Präsident des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU) die Folgen von Privatisierung selbst aus erster Hand. Wenn er nun die BürgerInnen stärkt, die sich die demokratische Kontrolle über ihre …

„Ich wäre dafür im Knast gelandet“ – taz-Interview mit dem GiB-Aktiven Carl Waßmuth

18.01.2013. Die taz veröffentlichte am 17. Januar 2013 ein Interview mit dem GiB-Aktiven Carl Waßmuth. In dem Gespräch, das Kai Schlieter führte, geht es um die Gefahren und Probleme im Zusammenhang mit Public-Private-Partnership bzw. Öffentlich-Privaten-Partnerschaften. Carl Waßmuth spricht zudem über die Beweggründe von Baukonzernen und Politikern für die riskanten Projekte einzutreten. Er erklärt, warum ÖPP-Projekte zulasten der Allgemeinheit sind. taz: Herr Waßmuth, Sie setzen sich ehrenamtlich mit dem komplizierten Thema der Öffentlich-Privaten Partnerschaften (ÖPP) auseinander. Wie kamen sie dazu? Carl Waßmuth: Als Bauingenieur habe ich ab 2005 festgestellt, dass sich die großen Baufirmen transformieren. Dass sie immer weniger bauen und …

Von Brücken und Autobahnen – das Scheitern von Public-Private-Partnership anhand von zwei Beispielen

  Public-Private-Partnerships sind Projekte, mit denen der Staat die Finanzierung und Durchführung öffentlicher Vorhaben an private Unternehmen abtritt. Der Grundgedanke dahinter ist, mit Hilfe von privaten Investoren die Projekte zu finanzieren sowie schneller und günstiger zu bauen oder zu sanieren. Die Realität sieht anders aus: Die öffentliche Hand macht sich über Jahrzehnte von privaten Unternehmen abhängig, Geheimhaltungsklauseln verhindern seriöse Wirtschaftlichkeitsprüfungen und in der Praxis verschwinden die versprochenen Effizienzvorteile von PPP-Projekten, so dass die PPP-Variante oft weit teurer als eine konventionelle Beschaffung ist. Zu diesem Schluss kommt jüngst auch der Tagesspiegel, in dessen Ausgabe vom 13. Januar zwei PPP-Projekte unter die …

10 Fakten, die Sie über PPP wissen sollten

[meteor_slideshow slideshow=“ppp-facts“]   31.12.2012. Public-Private-Partnerships (PPP) werden in vielen Ländern als Lösung angepriesen, um Infrastrukturprojekte trotz begrenzter öffentlicher Mittel zu finanzieren. Ungeachtet einer Vielzahl an Problemen, die mit PPP einhergehen, bejubeln Banken- und WirtschaftsvertreterInnen sowie leider auch einige PolitikerInnen diese Form der Zusammenarbeit zwischen Staat und Privaten noch immer als Königsweg. Die internationale Nichtregierungsorganisation Bankwatch hat einige Fallstudien zu PPP im europäischen Raum zusammengestellt. Die obige Slideshow gibt einen kleinen Überblick über einige Probleme, die laut dieser Fallstudien PPP-Projekte mit sich bringen. Über einen Klick auf die Bilder gelangt man zu dem jeweiligen ausführlichen englischen Artikel auf der Webseite von …

PPP – Ausverkauf der Gemeingüter in Deutschland, ein Film von videoatonale

Die Berliner Filmemacher Videoatonale haben Ende November ein Infovideo über Public Private Partnerships mit den GiB-Aktiven Carl Waßmuth und Laura Valentukeviciute gedreht. Dabei ist ein Interview entstanden, in dem der Reihe nach, einige der wichtigsten Stellschrauben und Begriffe der PPP-Industrie erklärt werden. Das Video kann hier angesehen werden: Zu Beginn geht es um die Entstehung und den Aufbau von PPP-Projekten, die von Privaten als „goldener Mittelweg“ zwischen Privatisierung und Staatswirtschaft dargestellt werden. Im Anschluss wird die eigentliche Motivation der Kommunen, PPP-Projekte anzustrengen, dargelegt. Ab 04:14 wird dann die Finanzierung von PPP thematisiert und erklärt, weshalb private Unternehmen zwar Kredite für …

Mülheims PPP-Projekte sind teuer und undurchsichtig

19.12.2012 Die Stadt Mülheim spielt seit Jahren mit öffentlichen Geldern, indem sie versucht den Bau oder die Sanierung öffentlicher Gebäude über eine Partnerschaft mit privaten Unternehmen in PPP-Projekten zu finanzieren. Es geht dabei um die Sanierung verschiedener Schulen, den Bau einer modernen Hauptfeuerwache und eines Medienhauses sowie die Wiederherstellung des historischen Rathauses. Nun ist klar: das Spiel ging verloren, denn, obwohl die Informationen über die Finanzierung der Projekte sorgsam zurückgehalten werden, ist bei allen Projekten mit erheblichen Kostensteigerungen zu rechnen. Kostensteigerungen bei den Schulsanierungen So berichtet Mirco Stodollick im Artikel „Mülheimer ÖPP-Schulsanierung 9,6 % teurer als kalkuliert“ [1] in der WAZ, dass, statt …