An die WBM: Öffnet das SEZ für alle!

An die WBM: Öffnet das SEZ für alle!

Statt Abriss jetzt die Sanierung planen

Pressemitteilung von Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB) e. V.

Berlin, den 04.03.2025: Gemeingut in BürgerInnenhand fordert die WBM auf, das SEZ für alle zur Besichtigung zu öffnen. Damit reagiert der Verein auf Fotos von Müll im SEZ, die die WBM gestern an ausgewählte Redaktionen versandt hat und die angeblich zeigen, dass sich das SEZ nur noch abreißen ließe. Dazu Jorinde Schulz, Sprecherin von Gemeingut:

„Wir waren mehrfach in den letzten Monaten im SEZ, und wir wissen: Das SEZ ist keineswegs abrissreif. Es muss im SEZ geputzt werden, aber Staub in den Räumen und Sperrmüll im Keller sind keine Abrissgründe. Und natürlich gibt es Sanierungsbedarf. Dazu brauchen wir Gutachten und Planungen. Es ist eine Frechheit, dass WBM-Chef Dormeyer eine Sanierung nicht einmal prüfen lassen möchte. Das SEZ gehört uns Berliner:innen, und wir akzeptieren diese Gutsherrenart nicht. Es entsteht der Eindruck, dass die WBM durch den Ausschluss der Öffentlichkeit eine Zerstörung rechtfertigen möchte, für die es keine guten Gründe gibt. Liebe WBM-Verantwortliche: Stoppt die undemokratische Abriegelung des SEZ und öffnet das Gebäude für alle, damit sich jeder von der Raumqualität und dem Erhaltungszustand ein Bild machen kann.“

Carl Waßmuth, Bauingenieur und Infrastrukturexperte bei Gemeingut, ergänzt:

„Ich habe mich mehrfach vor Ort davon überzeugen können: Das Tragwerk des SEZ ist völlig intakt. Die WBM spricht von Gefahren durch das SEZ. Welche Gefahren genau? Droht etwas einzustürzen? Oder geht es nur darum, dass man stolpern und sich die Hose aufreißen kann? Wir vermuten, dass der WBM-Chef Lars Dormeyer nicht auf das Gemeinwohl abzielt, sondern die Interessen seiner Freunde aus seiner Zeit als Konzerngeschäftsführer bei der Deutschen Wohnen im Blick hat.“

Susanne  Lorenz, Initiatorin einer Unterschriftensammlung gegen den SEZ-Abriss und aktiv bei der Bürgerinitiative „SEZ für alle!“ ergänzt:

„Vergangene Woche Freitag war der Antrag der Linken „Das SEZ nicht abreißen!“ im Sport-Ausschuss des Abgeordnetenhauses. Viele Abgeordnete sagten, sie wollen sich das Gebäude selbst ansehen. Vor Ort haben Aktive von „SEZ für alle!“ Abgeordneten einen persönlichen Brief mit Fotos des SEZ übergeben, die zeigen, wie erstaunlich gut das Gebäude in großen Teilen erhalten ist. Montag darauf lädt die WBM die Presse ein, um darüber zu berichten, wie herunter­gewirtschaftet und vermüllt das Gebäude sei, und zeigt dazu Fotos. Zufall? Oder hat die WBM Angst davor, dass die Abgeordneten sich selbst ein Bild vom Zustand des Gebäudes machen?“

Nächste Termine:

  • Am 20. März lädt Gemeingut zur ersten Sitzung des Runden Tisch zum SEZ ein (17:00 Uhr, Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4,10405 Berlin, Robert-Havemann-Saal, Ameldung erbeten unter: info@gemeingut.org)
  • Am 22. März organisiert SEZ für Alle! das Geburtstags-SportKultur-Fest Demo ab 14 Uhr am SEZ.
  • Am 9. April lädt Gemeingut zur zweiten Sitzung des Runden Tisch zum SEZ ein (18:30 h, Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin, Robert-Havemann-Saal, Ameldung erbeten unter: info@gemeingut.org)

1 comments

  1. Das SEZ ist ein Vorzeigeobjekt in punkto Primärenergieeinsparung, Umwelt- und Klimaschutz und eignet sich damit geradezu paradebeispielmäßig als Schulungsobjekt für Energetik unter Realbedingungen.

    In Zeiten der Ölkrise gebaut, gewinnt es seine installierte Wärmeleistung (1508 kW = 358 kW + 1150 kW) zu 60% aus der Kälte-Wärme-Kopplung der Eispisten (904 kW = 358 kW + 546 kW) und zu 20% aus der Duschwasser-Wärmerückgewinnung (302 kW). Damit sind 80% abgedeckt, um sämtliches Beckenwasser zu erwärmen und um die Brauchwasservorwärmung, Fußbodenheizung und Warmwasserbereitung zu garantieren. Besonders die Kälte-Wärme-Kopplung der Eisbahnen, bei der sowohl die „kalte Seite“ (Schlittschuhfahren), als auch die „warme Seite“ (Baden, Heizen, Wasser erwärmen etc.) N U T Z -energien darstellen, besitzt eine höhere Arbeitszahl (z.B. 7,0) als jede Wärmepumpe (z.B. 4,0) bei vergleichbaren Bedingungen. Denn Wärmepumpen nutzen immer nur die „warme Seite“.

    Damit wird auf die Multifunktionalität und Einzigartigkeit des Objektes noch ein wichtiges Extra aufgesetzt, nämlich in punkto Energetik zukunftsweisend zu sein und als Schulungsobjekt zur Verfügung zu stehen, auch und besonders im Jahre 2025.

    Wieso soll so ein Meisterwerk abgerissen werden?

    Nähere Erläuterungen dazu Seite 18 Energieflußschema…

    https://www.vhkk.org/page/firmenschr/pdf/Unterlagen/Mafa-Sportstaetten-87.pdf

    …und auf Seiten 6 bis 11 des Briefes an das Denkmalamt:

    https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2024/07/20240707_Brief_SEZ_Schierhorn_an_Landesdenkmalamt_Version02_20240707.pdf

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